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Entwicklung im 19. u. 20. Jahrhundert

Zwar ist 1624 die Rede von dem alten und dem neuen Gildebuch, doch haben sich beide nicht erhalten. Das vorliegende älteste Gildebuch beginnt mit dem Jahre 1796. Bis heute sind somit über einen Zeitraum von 210 Jahren lückenlos sehr informative Protokollunterlagen vorhanden, an denen sich die Entwicklung der Gilde im 19. und 20. Jahrhundert recht gut nachvollziehen lässt. Leider fehlen vollständig Angaben über den Ursprung eines zentralen Brauchs - dem Fahnenschwenken - über seinen militärischen Ursprung gibt es keinen Zweifel. Aber wann haben die Kremper Gildebrüder die­sen Brauch übernommen und ihn zur heutigen Form gestaltet? Der Fähnrich der ersten Gildezeit ist wohl bereits aus dem Bereich der Landsknechthaufen, die sich - wie später die stehenden Heere - der Fahne als Erkennungs- und Orientie­rungszeichen bedienten, übernommen. Jedenfalls wird mit Einsetzen der Gildebücher 1796 wie selbstverständlich von der Existenz "zweier Spielfähnriche" ausgegangen. Ob damals bereits die Kunststücke vorgeführt wurden, die der langjährige Bürgermeister und Historiker Hermann Ruhe der Stadt Krempe 1927 in seiner Chronik ausführlich beschreibt, ist nicht zu sagen. Erst 1876 werden die Fähnriche als Fahnenschwenker bezeichnet.

Am Ende des 18. Jahrhunderts war die Kremper Brand- und Schützengilde immer noch eine Institution mit Bürgerbe­waffnung, auf die in besonderen Notfällen für militärische Zwecke zurückgegriffen werden konnte, auch wenn die Effektivität sehr gering war. Das sollte mit einem Beschluss der Gildebrüder am 07. Mai 1835 endgültig vorbei sein. Der Beschluss lautete:

So wurde in der am Donnerstag dem 7. Mai 1835 abgehaltenen Versammlung ihrer Herren Älterleute, Offiziere und Schaffer dieser Schützengilde beschlossen, dass dieselbe, inwie billig, gänzlich von der Bürgerbewaffnung getrennt und nicht mehr und nicht weniger als eine selbständig dastehende Lustgilde sein und bleiben solle.

Mit dieser und weiteren wichtigen Entscheidungen waren gemeint und gewollt, dass es eine Lust und Freude für jedes Gildemitglied sein sollte, mit den Grundwerten der Gilde zu leben und sie zu vertreten. Damals wie heute sind die Pflege von Brauchtum und Tradition, der Heimatpflege, der Freude und der Geselligkeit, sowie sich gegenseitig zu helfen und füreinander da zu sein, tragende Elemente unserer Gilde. Sie brachte sich damit in die Form unseres heutigen Gildever­ständnisses.

 

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